
Vor einem Bild: Bilderschau und Meditation.
Im Zweiten Gebot (2. Mose 20,4) steht es ganz deutlich: „Du sollst dir kein Bildnis
machen“.
Es besagt, dass man sich kein Bild oder Abbild von Gott machen soll. Und doch gibt es
in der Kunst- und Kirchengeschichte unzählige Bilder und Kunstwerke, die Gott, Jesus
Christus oder den Heiligen Geist darstellen.
Das Gebot hat eine tiefere Bedeutung, die nicht auf die Herstellung von Kunstwerken
beschränkt ist. Vielmehr geht es darum, sich nicht auf festgelegte Vorstellungen oder
Bildnisse über Gott und seine Schöpfung zu verengen. Wir können offen für die Vielfalt
und Veränderung sein, die in jedem Menschen, in der Schöpfung und sogar in Gott
vorhanden ist.
In diesem Kurs werden wir vor ausgewählten Bildern und Kunstwerken aufmerksam und betrachtend, möglichst
in Stille meditieren und verweilen: Ich schaue das Bild an und das Bild schaut mich an. Wir werden die Kunstwerke
als geistgewirktes Medium, als vermittelndes Hilfs- und Heilmittel erfahren, dass uns Perspektiven und Zugänge
zu Gott, zur Heilsgeschichte und zur eigenen Lebensgeschichte ermöglichen kann.
Wir erfahren und lernen in diesen Tagen, uns über unsere Sinne diesen Bildern des Heiligen zu nähern, wobei die
Kunstwerke zu inneren Bildern werden können oder auch unsere inneren Bilder und Vorstellungen auf äußere
Objekte übertragen werden. Zeiten der Stille, des Gebets, persönliche Begleitgespräche und Naturerfahrung
ergänzen diese Tage.
Der Kurs wird im Haus der Stille, im Pommerschen Landesmuseum sowie an ausgesuchten Orten in Greifswald
stattfinden.